Echtzer Chronik  bis 1972
 




Aus der Geschichte der Freiwilligen Feuerwehr Echtz

Aus der Geschichte der Freiwilligen Feuerwehr Echtz


In alten Dokumenten der Echtzer Wehr steht verzeichnet: Den Bestrebungen um die Jahrhundertwende, das Feuerwehrwesen im gesamten preußischen Staat zu verbessern, kommt man auch in unserer Gemeinde nach:

Am 16. Januar 1901 berichtet Bürgermeister Spielmanns dem Landrat des Kreises Düren, daß „eine genügende Zahl von Personen ihre  Bereitwilligkeit erklärt hat, einer für die Ortschaft Echtz zu errichtenden freiwilligen Feuerwehr beizutreten ...“

Am 10 August 1902 findet die Gründungsversammlung statt. Die Bestätigung der Satzungen erfolgt am 3. September 1902. In der Generalversammlung am 28.10.1902 werden die Ackerer Matthias Wilhelm Kayser zum Branddirektor und der Ackergehilfe Johann Kayser zu seinem Stellvertreter gewählt. Chef der Wehr ist, den Statuten gemäß, stets der Bürgermeister.

Im ältesten auffindbaren Fragebogen (1912) steht verzeichnet:

Die Wehr hat 38 aktive Mitglieder.

Der Ackerer Franz Geich, 1910 gewählt, ist Führer der Wehr.

Wasserentnahme bei Katastrophen aus Brunnen, die auf fast jedem Hausgrundstück vorhanden sind.

Alarmierung durch Kirchenglocken und Signalhörnchen.

Löschgeräte:
1 fahrbare Druckfeuerspritze
2 Wasserwagen von je 350-400 l
14 Feuereimer
1 Strahlrohr aus Messing
24 m Leder- u. 20 m Hanfschlauch
3 Anstelleitern
2 Brandhacken

Das Spritzenhaus, ein massiver Ziegelsteinbau von 20 qm Bodenfläche, befand sich in der Steinbisstraße neben dem Haus der Fam. Adolph Spies. Es diente der Aufbewahrung der Feuerwehrgeräte und mußte ab und zu für gewisse Zeit auch Landstreicher, Betrunkene und Randalierer beherbergen. Das „Spritzenhaus" war also zugleich Dorfgefängnis.

Von diesem Gebäude steht heute noch der rückwärtige Teil und dient als Schuppen.

Am 14. August 1927 wurde das 25-jährige Bestehen der Echtzer Feuerwehr unter großer Anteilnahme der Dorfbevölkerung und vieler Gäste gefeiert. lm Jahre 1929 wurde nach anfänglicher Ablehnung von der Regierung in Aachen genehmigt, auf dem Hofe der damaligen Schule einen Steigerturm für Übungszwecke zu errichten. Seine Maße waren: 4 x 2, 25 x 10 m.

Während des 2. Weltkrieges wurden alle Feuerwehrmänner zum Militärdienst berufen. Doch auch in dieser Zeit der schweren Bombennächte fanden sich Alte und Junge, die in der Not helfend und rettend ihren Mann standen.

Nach dem Ende des Krieges baute der Brandmeister Edmund Hoor die Echtzer Feuerwehr neu auf.

Die Mitglieder der Freiwilligen Feuerwehr Echtz (um 1925) vor der Gastwirtschaft Wilhelm Schmitz.
Freiwillige Feuerwehr in Echtz um 1925
v. l. n. r. sitzend: Franz Schramm, Heinr. Müller, Josef Kayser, Wilh. Schmitz, Bürgerm. Jouhsen, Nik. Müller, Jos. Simons, Franz Spies.
stehend (1. Reihe): Wilh. Laufs,  Fritz Schmitz, Wilh. Dickmeis, Paul Thelen, Jos. Olefs, Andr. Dohmen, Jos.  Hermanns.
(2. Reihe): Jos. Steffens, Wilh. Jansen, Wilh. Niehsen, Konr. Emonds, Pet. Simons, Jos. Horst, Matth. Kayser, Wilh. Kayser.
(3. Reihe): Gottfr. Vitzer, Heinr. Jakobs, Andr. Kayser, Edm. Hoor, Walt. Spies.

Die Ausrüstung der Wehr konnte von Jahr zu Jahr verbessert werden. Der Stolz der Echtzer Wehr: ein neues Löschgruppenfahrzeug vom Typ LF 8 (1956). Nun brauchte man nicht mehr mit einem Traktor (früher Pferdegespann) eine veraltete Pumpe zur Brand- oder Überschwemmungsstelle zu ziehen! Das neue Feuerwehrhaus wurde um 1950 am damaligen Marienweg, heute St.-Michael-Str., erbaut.

In den Jahren 1953/54 brannten in Echtz kurz nacheinander 4 Hofscheunen ab. Durch das tatkräftige Eingreifen unserer Feuerwehr konnten alle Wohngebäude vor Schaden bewahrt werden.

1968 wurde aus Anlaß des 65-jährigen Bestehens (1 Jahr zu spät!) das Kreisfeuerwehrfest in Echtz gefeiert.

Nach der kommunalen Neugliederung (1972) wurde die Echtzer Wehr der Feuerwehr der Stadt Düren angegliedert. Sie besitzt heute das moderne Löschgruppenfahrzeug LF/TS und zählt 20 aktive Mitglieder. Der Leiter der Löschgruppe ist Fritz Hoor.

Feuerwehrleute beim Einzug der neuen Glocken (März 1927)
Feuerwehrleute beim Einzug der neuen Glocken (März 1927)
v. l. n. r. stehend: Andreas Kayser, Matth. Kayser, Franz Spiehs, Fritz Schmitz, Wilh.  Jansen, Wilh. Nießen, Andreas Dohmen.

Nicht unerwähnt bleiben sollen die gesellschaftlichen Veranstaltungen, die die Echtzer Wehr in den letzten Jahren zur Freude der Echtzer Bürger und vieler auswärtiger Gäste veranstaltet hat:

Das See-Sommernachtsfest am 14. - 15. August 1971.

Das Fest, bei dem u. a. das Fanfarenkorps „Rote Funken Eschweiler“, der Opernsänger Gerhard Bannas und der Mandolinenklub  „Wandervogel“ Merken mitwirkten, stand unter einem unglücklichen Stern: Das Element, das sonst ein Helfer der Feuerwehr ist, das Wasser, ließ die mit großem Einsatz vorbereiteten Festlichkeiten und Vergnügungen fast scheitern. Trotzdem kamen die vielen Zuschauer durch die Darbietungen der o. a. Künstler, Feuerwerk, Wasserspiele, beleuchtete Boote, Würstchen-, Bierstände und Tanz doch noch auf ihre Kosten.

Für die Feste 1973 u. 74 überließ man nichts mehr dem Zufall: Ein Zelt wurde aufgebaut, und nun konnten die Gäste ohne Furcht vor Regen den hervorragenden Darbietungen der Gesangs-Duos „Adam & Eve" (1.7.73) und „Cindy & Bert" (30.6.74) lauschen sowie anderen Vergnügungen nachgehen.

Die Echtzer Wehr hat in der Vergangenheit ihre Zuverlässigkeit und Tatkraft bewiesen. Sie wird es auch in Zukunft tun!

Mitglieder der Freiwilligen Feuerwehr Echtz (1968)
Von links nach  rechts: Alfred Spies, Fritz Hoor, Franz Lenzen, Kurt Hannes, Johann Kayser, Daniel Vitzer, Reinhold Geich, Jakob  Esser, Dieter  Sigismund, Johann Trimborn, Willi Kayser, Heinz Kopp, Bernhard-Josef Hermanns, Franz  Steffens.
Knieend von links nach rechts: Anselm Laufs, Reinhold Hannes, Walter  Jakobs.

Feuerwehrleute von Echtz beim Jubiläums-Umzug 1968
Von links nach rechts: Anselm Laufs, Reinhold Hannes, Walter Jakobs, Johann Josef Trimborn,  Bernhard-Josef Hermanns, Jakob Esser, Willi Kayser, Dieter Sigismund, Johann Kayser, Franz Lenzen, Reinhold Geich, Kurt Hannes.


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